Eine Lebensversicherung gehört für viele Österreicher zu den wichtigsten Versicherungen. Lesen Sie hier, für wen die Lebensversicherung geeignet ist, welche verschiedenen Arten von dieser Versicherung es gibt und worauf Sie beim Abschluss einer Lebensversicherung achten müssen.
Was ist eine Lebensversicherung?
Mit dem Begriff Lebensversicherung werden unterschiedliche Arten von Versicherungen bezeichnet. Unterschieden werden muss zum einen zwischen der Risikoabsicherung, mit der für die Hinterbliebenen der wirtschaftlicher Nachteil versichert wird, der entsteht wenn der Versicherungsnehmer zu Tode kommt und der Lebensversicherung als Geldanlage. Darüber hinaus gibt es auch Versicherungsformen, die die Risikoabsicherung mit einer Möglichkeit zur Geldanlage kombinieren.
Interessiert man sich für eine Lebensversicherung, ist es daher wichtig, genau zu wissen, welches Risiko man versichern möchte und welche Art von Versicherung man abschließen möchte.
Welche verschiedenen Arten der Lebensversicherung gibt es?
Generell muss bei der Lebensversicherung zwischen zwei verschiedenen Arten unterschieden werden, die jedoch auch miteinander kombiniert werden können. Das Angebot der Versicherungen umfasste daher
- Ablebensversicherungen
- Erlebensversicherungen
- Kombinierte Ab- und Erlebensversicherungen
Wie funktioniert die Lebensversicherung?
In ihrer Funktionsweise unterscheiden sich Erlebensversicherungen und Ablebensversicherungen erheblich voneinander.
Die Ablebensversicherung wird auch als Risikolebensversicherung bezeichnet. Mit dieser Versicherung wird der wirtschaftlicher Nachteil versichert, der den Hinterbliebenen entsteht, wenn der Versicherungsnehmer verstirbt. Bei einer Ablebensversicherung vereinbaren Versicherer und Versicherungsnehmer sowohl eine Laufzeit als auch eine Versicherungssumme. Kommt der Versicherungsnehmer während der Laufzeit zu Tode, wird die Versicherungssumme an die begünstigten Hinterbliebenen ausgezahlt. Überlebt der Versicherungsnehmer jedoch die vereinbarte Laufzeit, muss die Versicherung keinerlei Leistung erbringen. Die Risikolebensversicherung tritt also wirklich nur im Falle des Ablebens des Versicherungsnehmers ein.
Anders sieht es bei der Erlebensversicherung aus. Sie zielt anders als die Ablebensversicherung nicht nur auf die Absicherung im Fall des Todes des Versicherungsnehmers ab, sondern dient zusätzlich auch als Geldanlage.
Die vom Versicherungsnehmer eingezahlten Versicherungsprämien werden bei der Erlebensversicherung von der Versicherung veranlagt und angespart. Endet die Laufzeit, wird dem Versicherungsnehmer die Versicherungssumme inklusive der erwirtschafteten Gewinnanteile ausgezahlt.
Dies kann in Form einer einmaligen Auszahlung oder aber als monatliche Rente geschehen. Verstirbt der Versicherungsnehmer vor Ablauf der Laufzeit, erhält der Begünstigte die bis dahin eingezahlte Versicherungssumme sowie die erwirtschafteten Gewinn Anteile. Danach kommt der Versicherungsvertrag zum Erliegen.
Während also die Ablebensversicherung nur das wirtschaftliche Risiko des Todes des Versicherungsnehmers versichert und es zu keiner Auszahlung kommt, wenn dieses Risiko nicht eintritt, dient die Erlebensversicherung als Geldanlage und wird in jedem Fall ausgezahlt.
Neben der reinen Erlebens- und Ablebensversicherung wird von den Versicherern auch oft eine Kombination aus den beiden Versicherungstypen angeboten. Bei der kombinierten Er- und Ablebensversicherung bekommt der Versicherungsnehmer am Ende der Laufzeit wie bei der Erlebensversicherung das angesparte Kapital inklusive der Gewinnanteile ausbezahlt. Verstirbt der Versicherungsnehmer jedoch während der Laufzeit, ist er über die kombinierte Er- und Ablebensversicherung gegen dieses Risiko versichert und es wird eine vereinbarte Versicherungssumme, die in der Regel die Höhe des bis dahin angesparten Kapitals deutlich überschreitet, an den oder die Begünstigten ausgezahlt.
Warum sollte man eine Lebensversicherung abschließen?
Die Gründe für den Abschluss einer Er- oder Ablebensversicherung können er sehr unterschiedlich sein. Einer der wichtigsten Gründe zum Abschluss einer Ablebensversicherung ist die Absicherung von Angehörigen und wirtschaftlich Abhängigen im Fall des eigenen Todes. Wer beispielsweise als Alleinverdiener eine Familie zu versorgen hat, kann seine Angehörigen durch eine Risikolebensversicherung für den Fall des eigenen Ablebens gut absichern. Darüber hinaus bieten die Erlebensversicherung oder die kombinierte Er- und Ablebensversicherung auch eine gute Sicherheit für das Alter, indem man beispielsweise durch das angesparte Kapital Versorgungslücken in der Rente ausgleicht.
Vorteil einer Lebensversicherung
Des Weiteren bringt eine Lebensversicherung folgende Vorteile
- Die Versicherung kann zur Kreditsicherung genutzt werden.
Mit einer solchen auch als Kreditrestschuldversicherung bezeichneten Risikolebensversicherung sichert sich die Bank gegen das Risiko eines Kreditausfalls ab, der durch den Tod des Kreditnehmers verursacht würde - Vor allem die Ablebensversicherung bietet Steuervorteile.
Versicherungsprämien, für eine Risikolebensversicherung gezahlt werden, können als Sonderausgaben von der Steuer abgesetzt werden. Wird eine kombinierte Er- und Ablebensversicherung abgeschlossen, kann die Prämie steuerlich abgesetzt werden, wenn die Auszahlung der Erlebensversicherung am Ende der Laufzeit nicht in einer Summe, sondern als lebenslange Rentenzahlung erfolgt. Darüber hinaus hat die Lebensversicherung als Kapitalanlage den Vorteil, dass die Kapitalerträge in aller Regel weder einkommensteuerpflichtig und noch kapitalertragssteuerpflichtig, sondern vielmehr steuerbefreit sind.
Was kostet eine Lebensversicherung?
Die Kosten für eine Lebensversicherung sind je nach Art der Versicherung unterschiedlich. So ist eine reine Risikolebensversicherung oder Ablebensversicherung deutlich günstiger als eine Erlebensversicherung oder eine Kombination aus beiden. Für die Höhe der Prämien einer Lebensversicherung ist spielen darüber hinaus noch weitere Faktoren eine Rolle. Dazu gehören
- das Alter des Versicherungsnehmers
- die Laufzeit der Lebensversicherung
- der Beruf des Versicherungsnehmers
- das Freizeitverhalten des Versicherungsnehmers
- Risikofaktoren wie beispielsweise das Rauchen
Der Lebensstil eines Menschen hat also durchaus einen Einfluss auf die Konditionen der Lebensversicherung.
Vor dem Abschluss einer Lebensversicherung fragen die Versicherer daher in der Regel gewisse Risikofaktoren ab.
Wer beispielsweise einen gefährlichen Beruf ausübt, und dazu gehören beispielsweise Berufe in denen Maschinen bedient werden müssen oder in denen viel gereist werden muss, oder wer riskanten Freizeitaktivitäten wie beispielsweise Fallschirmspringen, Motorradfahren oder Tauchen nachgeht, der wird für seine Lebensversicherung in der Regel höhere Prämien zahlen müssen als jemand, der ein risikoloseres Leben führt.
Auch was gesundheitsschädliches Verhalten wie das Rauchen angeht, sichern sich die Anbieter von Lebensversicherungen oft ab und die meisten Versicherer fragen auch dieses Risiko ab.
Worauf muss man beim Abschluss einer Lebensversicherung achten?
Wer eine Lebensversicherung abschließen möchte, der sollte wie bei allen anderen Versicherungen auch die Angebote gut vergleichen.
Handelt es sich um eine reine Risikolebensversicherung, ist der Vergleich bedeutend einfacher als bei einer Erlebensversicherung oder einer kombinierten Er- und Ablebensversicherung.
Ein besonderes Augenmerk sollte man immer auf die Vertragslaufzeit und auf die vereinbarte Versicherungssumme legen, die im Todesfall ausgezahlt werden soll. Bei Erlebensversicherungen oder kombinierten Er- und Ablebensversicherungen ist es auch wichtig, die von der Versicherung gewählte Veranlagung des Kapitals zu vergleichen. Darüber hinaus müssen Gebühren, Tarife sowie die Höhe der Prämien gründlich verglichen werden.