Ein Sofortkredit ist, wie es der Name nahelegt, ein Kredit mit schneller Bearbeitung und Auszahlung. Es handelt sich hierbei um einen klassischen von Banken vergebenen Ratenkredit mit Auszahlungssummen meist zwischen 1.000 und 50.000 Euro. Einige Banken verwenden statt der Bezeichnung „Sofortkredit“ auch synonym Begriffe wie Privatkredit, Ratenkredit oder Annuitätendarlehen.
Wofür wird ein Sofortkredit benötigt?
Der Sofortkredit wird im Grunde für private Anschaffungen aller Art benötigt. Gemäß der Erwartung, dass ein Sofortkredit seinem Namen gerecht wird und schnell ausgezahlt wird, geht es dabei meist um Käufe, die nicht lange auf sich warten lassen sollen und auch nicht lange aufgeschoben werden können. Hierzu zählen z.B. dringende Reparaturen am Haus.
Unterschiede zu anderen Krediten
Im Gegensatz zum Haus- oder Autokredit ist der Sofortkredit nicht zweckgebunden und kann daher prinzipiell für Verwendungen aller Art ausgegeben werden, ohne dass die Bank Nachweise verlangt.
Ein wichtiger Unterschied besteht zum Minikredit. Dieser wird nur von Spezialanbietern vergeben, ist auf einen oder zwei Monate Laufzeit beschränkt und für Summen zwischen ein paar Hundert bis maximal 3.000 Euro gedacht, die in einer oder höchstens zwei Raten zurückgezahlt werden müssen. Ein Sofortkredit hingegen ist auf lange Laufzeiten ausgelegt, die zwischen 12 und 84 Monaten, in Einzelfällen auch bis zu 120 Monaten liegen können. Die Monatsraten sind gleichbleibend.
Im Vergleich zum Minikredit sind die möglichen Auszahlungssummen beim Sofortkredit wesentlich höher und liegen im Normalfall bei bis zu 50.000 Euro. Einige Banken vergeben auch Beträge bis zu 70.000 Euro. Anders als beim Minikredit werden zudem keine zusätzlichen Bearbeitungs- oder Servicegebühren für eine besonders schnelle Auszahlung verlangt.
Wo bekommt man einen Sofortkredit?
Grundsätzlich können Sie bei Ihrer Hausbank einen Sofortkredit bekommen. Weil die Berater Ihre Daten bereits haben und die Gehaltseingänge sehen, brauchen Sie keine Nachweise mitbringen und die Bearbeitung des Antrages erfolgt so schnell, dass sie der Bezeichnung „Sofortkredit“ gerecht wird.
Wer aufgrund besserer Zinskonditionen den Kredit lieber bei einer anderen Bank beantragen will, hat zwei Möglichkeiten: entweder online bei einer Direktbank oder in der Filiale einer Bank vor Ort. Da der Sofortkredit im Grunde genommen ein klassischer Ratenkredit ist, haben die meisten Banken ein entsprechendes Angebot.
Worauf muss man achten?
Die Bezeichnung „Sofortkredit“ täuscht ein wenig, denn nicht immer wird ein Kredit dem Sinne des Wortes „sofort“ gerecht und ohne Verzögerung ausgezahlt. Man muss daher darauf achten, den Vorteil der schnellen Auszahlung bei der Bank auch tatsächlich zu bekommen. Dabei muss abgewogen werden: ist eine sofortige Auszahlung so dringend, dass Sie dafür bereit sind, eventuell um ein paar Prozentpunkte höhere Zinsen in Kauf zu nehmen? Dann empfiehlt sich die Beantragung bei einer Filialbank wie der Santander Consumer Bank, Credit Plus Bank, Sparda Bank, der Sparkasse oder der BAWAG P.S.K. Bank beispielsweise.
Kreditantrag stellen
Wenn Sie gut vorbereitet mit Personalausweis, Kopien der letzten drei Gehaltsabrechnungen und lückenloser Kontoauszüge der letzten drei Monate zum Termin gehen, wird der Antrag sofort geprüft und schnell bearbeitet. Die Überweisung des Kreditbetrages erfolgt dann am nächsten Tag, sodass zwischen Antrag und Auszahlung je nach Buchungsdauer des Geldeingangs bei Ihrer Bank nur 24 bis maximal 48 Stunden liegen. Sind Sie bei einer der oben genannten Banken Bestandskunde, kann der Berater gleich auf Ihre Kontodaten zugreifen und Sie brauchen in der Regel keine Gehaltsnachweise mitbringen. Der Nachteil bei einer Beantragung in der Filiale ist, dass es für zeitlich stark eingespannte Berufstätige schwierig ist, während der Arbeitszeit einen Termin wahrzunehmen, weil die Banken am Wochenende geschlossen haben.
Online- oder Direktbanken anfragen
Falls Sie es mit dem Kredit nicht übermäßig eilig haben und/oder auf zeitliche Flexibilität bei der Antragstellung Wert legen, ist eine Online-Beantragung bei Direktbanken wie der SWK Bank oder der Bank of Scotland zu empfehlen. Durch den Verzicht von Direktbanken auf ein kostenintensives Filialnetz wird diese Einsparung in Form von um ein paar Prozentpunkten günstigeren Zinsen an die Kunden weitergegeben.
Zudem können Sie bequem am Wochenende von der Couch aus den Antrag stellen. Der Nachteil dabei ist jedoch eine längere Bearbeitungszeit bei den Banken, weil die Unterlagen auf dem Postweg hingeschickt werden müssen. Und auch wenn Sie zeitlich flexibler sind, müssen Sie zum Abschluss des Antrages einmal doch die bequeme Couch verlassen und zu einer Postfiliale gehen, denn ohne das PostIdent-Verfahren, das zu Identifikationszwecken nur dort vorgenommen werden kann, darf die Bank den Antrag nicht bearbeiten.
Konditionen und Angebote genau prüfen
Besonders achten muss man auf unseriöse Angebote, welche die Not von Leuten, die aufgrund Finanzprobleme sofort Geld benötigen, ausnutzen wollen. Wenn es sich nicht ausdrücklich um den oben beschriebenen Minikredit handelt, sind sämtliche Angebote, die Gebühren für schnelle Auszahlungen erheben, unseriös. Da keine Bank schon im Vorfeld der Antragstellung Ihre Bonität kennen kann, kann auch niemand mit „hundertprozentiger Auszahlung“ oder „Wir lehnen Sie nicht ab“ werben. Dahinter stecken meist nur Angebote für Finanzsanierungen oder versteckte Versicherungsverträge, nicht aber Kreditauszahlungen.
Ebenso unseriös sind Angebote, bei denen mit Summen von zehntausenden Euro ohne Schufa-Abfrage geworben wird. Es gibt nur eine Bank, die direkt oder Vermittler Kredite ohne Schufa vergibt, aber nur bis zu einer Summe von maximal 7.500 Euro. Keine andere seriöse Bank wird z.B. einen Kredit über 50.000 Euro vergeben, ohne sich anhand der Schufa über die Zahlungsfähigkeit des Antragstellers zu informieren.
Weitere Informationen zum Sofortkredit in Österreich finden Sie unter anderem hier: