Einige Skeptiker stellen vermutlich in Frage, dass mit Trading überhaupt Geld verdient werden kann und sie haben zumindest insofern recht, als die meisten Trader in den ersten Monaten tatsächlich Geld verlieren. Doch dies ist eigentlich kein Unterschied zu anderen Berufen und Tätigkeiten: Zu Beginn muss Lehrgeld gezahlt werden.
Hat man jedoch die ersten Erfahrungen gesammelt, herausgefunden, welche Märkte und Instrumente den eigenen Kompetenzen und Bedürfnissen entsprechen und eine Tradingstrategie gefunden und erprobt, ist es möglich, dauerhaft mit Gewinn zu traden. Eine solide Ausbildung, durchgehende Lernbereitschaft und die Fähigkeit aus Fehlern zu lernen befähigen auch Anfänger dazu, mit Trading ein passives Einkommen zu erwirtschaften. Wie hoch dies ausfällt, hängt allerdings von vielen verschiedenen Faktoren ab.
Die richtigen Voraussetzungen schaffen
Geld verdienen mit Trading ist weder eine Unmöglichkeit, noch ein Selbstläufer. Es kann vielmehr als Kunst oder auch als Handwerk verstanden werden: Mit Lernbereitschaft, Fleiß, ein wenig Talent und Glück kann das Trading gemeistert werden und ein dauerhafter Vermögensaufbau sowie die Generierung eines passiven Einkommens können beginnen.
Trading lernen
Das Internet ist voll von guten Tipps, Anleitungen und Erklärvideos für fast alle Fragen des Tradings. Zudem gibt es mittlerweile auch zahlreiche Bücher zum Thema. Dort werden vor allem die Erfolgsgeschichten einiger Stars der Szene erzählt oder Trades mit teilweise unglaublichen Renditen besprochen. Die Qualität dieser Darstellungen variiert selbstverständlich, aber als begeisterter Trader sollte man auf diese Quellen nicht verzichten.
Als Anfänger sollte man sich jedoch nicht zu viel von diesen Medien versprechen, da die Beherrschung der Grundlagen sowie des Fachvokabulars oft vorausgesetzt werden. Eine staatlich anerkannte oder von den Berufsverbänden organisierte Ausbildung zum Trader oder ein entsprechendes Studium gibt es derzeit nicht. Allerdings bieten einige Experten eine Trading-Ausbildung in großen Kursen, kleineren Onlineseminaren oder sogar im eins zu eins Coaching an. Diese sind oft nicht sehr teuer und beinhalten häufig eine dauerhafte Betreuung und eine Plattform zum Teilen der gemachten Erfahrungen, auf der die Profis weiterhin präsent sind und Tipps geben.
Kapital und Risikomanagement
Hat man sich ins Thema eingelesen und eventuell eine Ausbildung absolviert, ist es an der Zeit, die ersten Trades zu planen. Allerdings besagt eine Binsenweisheit des Tradinggeschäfts, dass Anfänger in den ersten 80 Tagen 80 Prozent ihres Einsatzes verlieren. Dabei handelt es sich um einen Erfahrungswert, der individuell unterschiedlich ausfallen kann, aber er macht deutlich, dass mit Verlusten zu rechnen ist. Einsteiger sollten daher die eingesetzte Summe insgesamt begrenzen und sich für jeden einzelnen Trade Limits setzen und beispielsweise genau überlegen, wie lange sie eine Position, die sich im Abwärtstrend befindet, halten wollen.
Eine gute Gelegenheit, sich als Trader ganz ohne Risiko auszuprobieren, bieten die von vielen Online-Brokern angebotenen kostenlosen Demokonten. Hier kann man sich auch an verschiedenen Instrumenten, Anlageklassen oder Hebeln ausprobieren und beginnen, das für die weitere Entwicklung nicht zu unterschätzende Tradingtagebuch zu führen. Bevor man sich für einen Broker, bei dem man richtiges Geld einsetzen will, entscheidet, sollte man sich außerdem mit dessen Gebührenstruktur und angebotenen Dienstleistungen auseinandersetzen.
Die Wahl des richtigen Brokers
Nachdem man sich informiert und eine Summe, die man bereit ist im Ernstfall auch zu verlieren, bestimmt hat, ist es an der Zeit diese Summe auf ein Depot eines Brokers zu transferieren. Dieser führt die Transaktionen im Auftrag des Trades aus und berechnet dafür Gebühren und Provisionen. Will man Gewinn machen, müssen mindestens diese Kosten aus den vollzogenen Trades generiert werden. Die Gebührenordnung eines Brokers ist für Laien kaum zu verstehen und die tatsächlich anfallenden Kosten hängen stark vom Tradingverhalten ab.
Platziert man beispielsweise viele Order mit geringem Volumen, schlagen Kosten pro Order viel stärker zu Buche, als wenn man nur wenige Order mit höherem Volumen platzieren würde. Für Viel-Trader gibt es zudem Paketpreise oder Flatrates, die für einen Anfänger in der Regel weniger attraktiv sind. Trotzdem sollte man bei der Wahl des Brokers auch beachten, ob es die Möglichkeit gibt, den eigenen Account zu upgraden.
Neben den monetären Aspekten gilt es auch die Qualität der bereitgestellten Analysetools und Chartdarstellungen sowie die Auswahl an Märkten und Instrumenten zu begutachten. Bei der Wahl des richtigen Brokers sollten Anfänger sich aufgrund der Komplexität ebenfalls beraten lassen oder Vergleiche und von Experten durchgeführte Tests konsultieren. Trifft man die richtigen Entscheidungen, bleibt am Ball und lernbereit, dann spricht nichts dagegen, mit Trading Gewinn zu erwirtschaften. Wie hoch diese ausfallen, hängt jedoch stets vom eingesetzten Kapital, den Entwicklungen an den Finanzmärkten und dem Tradingverhalten ab.